Einsatz 66/2017 | VU Transporter gegen LKW | BAB 12 AS Friedersdorf - AD Spreeau

Einsatz 65/2017
 

Datum: 01.08.2017

Alarmzeit: 18:31 Uhr
Eingesetzte Fahrzeuge: RW1, TLF 20/45, LF 8/6

 

Andere Feuerwehren: FW Königs Wusterhausen, FF Niederlehme

 

Rettungsdienst: RTW & NEF Königs Wusterhausen, RTW Spreenhagen (LOS), RTH Christoph 49 Bad Saarow (LOS)

 

Kurz nachdem wir von dem PKW Brand eingerückt waren, gab es für uns die nächste Alarmierung. Wieder zusammen mit den Feuerwehren Königs Wusterhausen und Niederlehme wurden wir zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Transporter und einem LKW alarmiert. Die Unfallstelle sollte sich auf der BAB 10 zwischen dem AD Spreeau und der AS Freienbrink befinden. Auch diesmal kam auf der Anfahrt zur Einsatzstelle eine Einsatzstelleberichtigung. Die Einsatzstelle befand sich nicht auf der BAB 10, sondern auf der BAB 12 zwischen der AS Friedersdorf und dem AD Spreeau bei km 0,4. Dort war ein Transporter auf ein staubedingt haltenden LKW aufgefahren, wobei der Fahrer des Transporters in seinem Transporter eingeschloßen wurde. Wir übernahmen die Erstversorgung der verletzten Fahrers bis zum Eintreffen des Rettungsdienst, sicherten die Unfallstelle gegen den fließenden Verkehr ab, stellten den Brandschutz sicher, befreiten den eingeschloßenden Fahrer mittels hydraulischem Rettungsgerät, nahmen auslaufende Flüssigkeiten auf, verbrachten den LKW und den Transporter auf den Seitenstreifen und reinigten die Fahrbahn. Die Einsatzstelle wurde an die Autobahnpolizei übergeben.

 

Aus dem Polizeibericht:

 

Auf Sattelzug aufgefahren

BAB 12, LOS

 

Am 01.08.2017, gegen 18:35 Uhr, kam es zwischen der Anschlussstelle Friedersdorf und dem Autobahndreieck Spreeau zu einem Auffahrunfall. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte ein Sattelzug verkehrsbedingt gestanden, was ein 42-jähriger Mann wohl zu spät bemerkte. Er prallte mit seinem Kleintransporter gegen den Sattelzug. Dabei wurde der Litauer eingeklemmt und musste durch Kameraden der Feuerwehr befreit werden. Seine schweren Verletzungen finden nun in einem Krankenhaus Behandlung. Der entstandene Sachschaden wird auf rund 11.000 Euro geschätzt.

Quelle: Polizei Brandenburg

 

Hier noch ein Bericht von Heinrich Jäger:

 

Fügung:
Das Stauende und die Schutzengel

Gelassenheit an der Unfallstelle. Am Abend ist es dabei nicht nur der Tagesmüdigkeit zuzuordnen. Zwar stehen hinter mir Kilometer an Lastern, die ihren Weg nach Westen weiterzufahren gedenken. Vor mir, also vor dem Ereignisort weitere zig Lkw. Sie sind das Ergebnis einer Nachtbaustelle, die unumgänglicher kaum sein kann. Die Wildauer Brücke, besser der dortige Belag muss saniert werden. Und lieber diese Einschränkungen einer einbahnigen Verkehrsführung als eine Vollsperrung.
 

Zwei Osteuropäer hat es diesmal getroffen. Wieder einmal. Ein Kleintransporter rast auf seinen Vordermann. Der Fahrer war als „eingeklemmt“ gemeldet. Das spätere Unfallbild ließ diese Annahme auch zu. Etwas, was ich in der Betrachtungsweise gerne oft vernachlässige, trat diesmal erneut ein. In der Leitstelle für Brand- und Katastrophenschutz und den Rettungsdienst machte man wieder einmal einen Blindflug. Nein, nicht aus Unfähigkeit, bei weitem nicht. Es war die Ortsangabe. Ungenauer konnte sie nicht sein. Wer das Dreieck Spreeau kennt, weiß, wo das Problem liegt. Je nachdem, wo der Vorfall passiert, sind dann mal drei oder gar vier Feuerwehren zu entsenden. Dann auch noch von zwei unterschiedlichen Leitstellen aus gesteuert. Folgerichtig, und da gilt das große Lob, schickte man nach mehrfacher Abfrage dann auch die Richtigen. Sicherheitshalber auch über die Gegenrichtung, denn die Fahrtrichtung war auch nicht eindeutig. Erneut frage ich mich, warum man diese Schwerpunkte nicht einfach mal mit einer Kamera überwacht? Ah ja, Datenschutz.

Zum Vorfall. Die Freiwilligen aus Friedersdorf, sie waren zuständig und auch als Erste am Unfallort. In nur Minuten ergänzt durch die Hauptamtlichen aus Königs Wusterhausen. Rettungsdienst, Rettungshubschrauber, Polizei und Autobahnmeisterei, sie alle trafen nach und nach ein. Der Verunfallte, man musste sich einen Weg bahnen. Vorbei an seinen Schutzengeln. Der Fahrer war eingeschlossen, nicht eingeklemmt. Man holte ihn raus, ab in die medizinische Versorgung und dann ins UKB. Der Lasterfahrer, er blieb unverletzt. Schnell die Fahrbahn geräumt, mit den Arbeitsmitteln der Feuerwehr eine Minutensache. Dient nicht den Wünschen der Betroffenen, sondern der Gefahrenabwehr. Je schneller die Richtungsfahrbahn wieder befahren werden kann, desto kürzer ist die Gefahr eines Folgeunfalls. Eine professionelle Sichtweise, denen Amateure in Entscheidungsprozessen zur Organisation von Autobahnunfällen wohl nicht ganz folgen können. Egal, ein späteres Thema.
 

Der Stau in Niederlehme, dann dieser zuerst schrecklich anmutende Verkehrsunfall, die mir lange bestens bekannte Einsatzkräfte, ich war vor Ort. Schwerpunkt war nicht die Berichterstattung, deshalb auch eine Meldung erst am Folgemorgen. Sie haben alle zusammen wieder einmal Leistung gezeigt. Die Feuerwehr, der Rettungsdienst, die Autobahnpolizei und die Autobahnmeisterei. In der Nennung liegt dabei keine Wertung, sie waren alle notwendig und haben ihren Bereich bestens abgedeckt.
 

Auf der Rückfahrt dann der Umweg. Anstellen im Stau muss nicht sein. Auch Umfahrungen sind dank Navi allgegenwärtig. Im Automatismus der Wegführung der fatale Fehler: Man, ich aber nicht, man fährt in Niederlehme wieder auf und stellt sich dort ebenfalls an. Königs Wusterhausen blieb diesmal verschont, am Abend wirkt der Ort richtig idyllisch. Kenne ich so überhaupt nicht.
 

Zuhause angekommen die Gedanken am Vorfall. Glück hatte er. Damit abgehakt. Der Blick zum Himmel: Die Wetterwarnmeldungen hatten es mal wieder geschafft. Die zu früh geäußerten Meldungen trafen nicht zu. Soviel dazu.

Heute „besprechen“ wir uns. Strategiegespräch. Es geht um mögliche Formulierungen eines noch zu veröffentlichenden Papiers, das rechtswidriger kaum sein kann. Ich will nicht zu viel „unken“, doch man sollte vorbereitet sein. Könnte durchaus sein, dass sich die Brandenburgische Landesregierung gerade einen Bärendienst erweist. Dank völlig ahnungsloser Beurteiler und Entscheider. Abwarten.
 

Danke an die Einsatzkräfte aus Friedersdorf und Königs Wusterhausen, an die des Rettungsdienstes, an die Autobahnpolizei und Autobahnmeisterei. Also an die, die niemals Feierabend haben.

Quelle: Facebook

Fotoserien

Einsatz 66/2017 | VU Transporter gegen LKW | BAB 12 AS Friedersdorf - AD Spreeau (02. 08. 2017)