Einsatz 24/2018 | VU 3x PKW | BAB 12 AS Friedersdorf - AS Storkow

Einsatz 24/2018
 

Datum: 19.05.2018

Alarmzeit: 10:59 Uhr
Eingesetzte Fahrzeuge: RW 1, TLF 20/45, LF 8/6

 

Andere Feuerwehren: FF Spreenhagen (LOS), FF Storkow (LOS), FW Fürstenwalde (LOS)

 

Rettungsdienst: 2x RTW Königs Wusterhausen, NEF Königs Wusterhausen, ITH Christoph Berlin

 

Am Pfingstsamstag, wurden wir kurz vor dem Mittag zu einem Verkehrsunfall auf die BAB 12 alarmiert. Zwischen den Anschlußstellen Friedersdorf und Storkow kam es zu einem Auffahrunfall mit 3 PKW. Eine verletzte Person wurde per schonender Rettung, Achsengerecht über das Spinboard aus dem PKW gerettet. Dazu musste mittels hydraulischen Rettungsgerät die B-Säule vom PKW entfernt werden. Die verletzte Person wurde per Hubschrauber ins UKB Berlin-Marzahn geflogen. Weitere Aufgaben waren das Sichern der Unfallstelle gegen den fließenden Verkehr, den Brandschutz sicherstellen, auslaufende Flüssigkeiten aufnehmen, die Batterien abklemmen, die Fahrzeuge auf den Standstreifen zu schieben und die Fahrbahn reinigen. Die Einsatzstelle wurde dann an die Autobahnpolizei übergeben.

 

Ein Bericht von Heinrich Jäger:

 

Samstag ist Alltag

Pfingstsamstag. Organisierte Einkäufe sind längst erledigt. Familie macht Freizeit. Veranstaltungen werden besucht. Im Garten brodelt der Grill. Familienfeiern wollen vorbereitet sein. Pfingsten gibt einen Tag frei. Den Montag.

Der, wer nicht schon alles erledigt hat, tobt sich noch im Straßenverkehr der Schnelleinkäufer ein. Es ist viel los. In den Ortschaften. auf den Landesstraßen. Auf der Autobahn. Und genau dort trafen sie sich heute wieder. Zuerst zwei Unfallgegner. Dann die Polizei mit Feuerwehr, Rettungsdienst, Notarzt und Hubschrauber. Auf der BAB 12 ging ab der AS Friedersdorf nichts mehr. Vollsperrung gegen Mittag. Passt.

Es seien nur Leichtverletzte, müsste schnell gehen. so die ersten Informationen. Am Einsatzort das andere Bild. Erneut das gleiche Geschehen. Patient ist ungeklärt verletzt. Kein Risiko eingehen. Patient muss aus dem Auto geschnitten werden. Heißt: B-Säule weg, damit der Verletzte ohne große Beanspruchung gerettet werden kann.

die Schnelligkeit war verblüffend. Man hatte das hydraulische Rettungsgerät aufgebaut. Dann ging es der B-Säule am Pkw an den Kragen. Keine Wertminderung am Auto, war vorher schon Schrott. Patient sofort in den Rettungswagen, für den Hubschrauberflug vorbereitet. Dann ging es ab ins Krankenhaus.

Das Zusammenspiel zwischen den polizeilichen Einsatzkräften und der Feuerwehr war wieder einmal perfekt. Die Bernauer verstehen ihr Geschäft der Synergie. Autos wurden voneinander getrennt. Runter von der Fahrbahn, rauf auf den Standstreifen. Nicht einmal eine Stunde später war alles erledigt.

Nun kommt die Frage: Was passierte nun eigentlich nachts auf der BAB 13, wo ein Laster mit abgedrehter Zugmaschine in Fahrtrichtung stand und die Bergung ganze fünf Stunden dauerte? Welches Bergeunternehmen hat sich da wieder bereichert? Oh, ich Böser, vermute da doch wirklich eine erneute Bereicherung.

Samstag. Auch dann werden private Belange hintenan gestellt. Was mich aber besonders freute: Eine der wenn auch wenigen weiblichen Einsatzleiter hat das Geschehen heute gerockt. Ich denke da auch an jene Frau, die bis vor Kurzem die Geschicke der Spreenhagener mit gestaltete. Sie gab ja das Zepter weiter. Und die Spreenhagener, sie waren heute ja auch auf der Bahn, zum gleichen Unfall. So sieht es also aus, wenn zuständige Landkreise und zwei Leitstellen zusammenarbeiten. Da geht es dann auch um die schnellste aller möglichen Rettungen. Einfach im Rendezvous-Verfahren.

Danke an die Einsatzkräfte auf der BAB 12. Heute wieder beste Leistung gezeigt. Denn das längst etablierte Team der Bernauer Autobahner - also die der Polizei - mit Feuerwehr, ja auch dem THW hat sich bestens bewährt. Auch wenn man das hier und da nicht so gerne hört.

Quelle: Facebook

 

Ein Bericht von Heinrich Jäger:

 

Feuerwehralltag:
"Frauen können das doch nicht"

Ja, das stimmt. Es gibt doch tatsächlich Menschen, die denken, dass Frauen in der Feuerwehr nicht so leistungsfähig sind. Das ist absoluter Quatsch.

Bei unseren Feuerwehren sind eine Vielzahl an weibliche Helfer eingesetzt. Sie leisten wie ihre männlichen Kameraden das Gleiche nicht nur in der Ausbildung. Auch an Einsatzstellen sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil. Doch wer denkt, dass Frauen nun nicht auch noch "Einsatzleiter" sein können, wurden spätestens bei der Feuerwehr Spreenhagen eines Besseren belehrt. Dort hatte man sich vor Jahren auf eine weibliche Führung verständigt und bis zum Ende letzten Jahres leitete genau diese Frau ihre Feuerwehr. Erfolgreich über zig Jahre.

Doch auch die Nachbarfeuerwehr in Friedersdorf lehrt den Zweiflern eines Besseren. Auf der BAB 12 war auch eine „sie“ am Pfingstsamstag Chef im Ring. Man merkte das Team im Wirken, niemand zweifelte auch nur ansatzweise eine Kompetenz an. Ich bin einfach nur froh, auch diese Momente zu erleben. Unsere Frauen im Ring stehen nun mal den Männern in Nichts nach, sie decken oft sogar durch ihre besondere Feinfühligkeit besondere Schwierigkeiten ab. Dann beispielsweise, sind Kinder im Einsatz betroffen.

Tolle Frauen. Tolle Menschen. Das ist Feuerwehr.

 

Quelle: Facebook

Fotoserien

Einsatz 24/2018 | VU 3x PKW | BAB 12 AS Friedersdorf - AS Storkow (24. 05. 2018)