Einsatz 145/2017 | PKW in Schilderwagen | L23 Auf- und Abfahrt Storkow
Einsatz 145/2017
Datum: 23.11.2017
Alarmzeit: 12:51 Uhr
Eingesetzte Fahrzeuge: LF 8/6, TLF 20/45
Andere Feuerwehren: FF Spreenhagen (LOS), FF Storkow (LOS), FW Fürstenwalde (LOS)
Rettungsdienst: RTH Christoph 49 Bad Saarow (LOS), RTW Spreenhagen (LOS), RTW Storkow (LOS)
Am Donnertagmittag wurden wir zusammen mit den Feuerwehren Spreenhagen, Storkow und Fürstenwalde zu einem Unfall mit mehreren verletzten Personen auf die BAB 12 alarmiert. Auf der Anfahrt stellte sich heraus, das der Einsatzort nicht auf der Autobahn lag, sondern auf der L23 Höhe der Auf- und Abfahrt Storkow. Die Einsatzstelle wurde von den Kräften aus Spreenhagen und Storkow abgearbeitet. Somit bleib es nur bei einem kurzen Pläuschen mit unseren Nachbarn und wir machten uns wieder auf den Heimweg.
Hier ein Bericht von Heinrich Jäger:
Jeder Einsatz ist anders:
Die wohl perfekteste Alarmierung
Klagen wir derzeit am verkehrsreichsten Punkt in Brandenburg, dem Schönefelder Kreuz, über mangelnde Zuordnungen für eine schnellste Hilfe, so zeigen es uns andere zuständige Landkreise, wie man es einfach mal besser und vor allen Dingen richtig macht. Kommt es an der BAB 12 zu einem Vorfall, werden gleich mehrere Feuerwehren in Marsch gesetzt. Sinnreicher Weise sogar jeweils aus unterschiedlichen Richtungen, um sicherzustellen, dass zumindest eine Einheit ungehindert und damit auf dem schnellsten Weg zu den oft Schwerverletzten gelangt. Und wenn man denkt, das klappt dann nur mit den landkreiseigenen Wehren, die über eine Leitstelle koordiniert werden, liegt man falsch. Denn die Leitstelle in Frankfurt (Oder) bezieht sogar eine Wehr aus dem Organisationsbereich der Leitstelle Lausitz mit ein. Die Freiwilligen aus Friedersdorf (LDS) werden je nach Abschnitt auch noch mit gerufen.
Wie sinnvoll diese Vorgehensweise ist, haben die Einsätze vergangener Jahre immer wieder gezeigt. Vor Ort gilt in der Regel immer die Vorgehensweise, dass der, der als erster da ist, dann auch den Einsatz leitet. Das ist geregelt, das wird auch so praktiziert, klappt trotz unterschiedlicher Aufstellung der einzelnen Wehren eigentlich fast immer. Bei großen Einsätzen wird eine Einsatzleitung gebildet, um auch alle Bereiche mit einzubeziehen. Besser kann es kaum sein.
Donnerstag. Am 23. November traf man sich auf der BAB 10. Am östlichen Berliner Ring lag ein Kühllaster. Den Bergeauftrag hatte ein Spezialist. Verkehrstechnisch gesehen musste die Lastspur gesperrt werden. Augenscheinlich ein einfacher Auftrag, der kleine Laster hatte einige wenige Tonnen an Ladung an Bord. Doch die hatte es in sich. Dazu aber zu einem anderen Zeitpunkt mehr.
"Da ist was auf der BAB 12 passiert, Hörer meldeten ..." erklärte mir ein Kollege am Telefon eine ungeklärte Lage. Anruf zwecklos, niemand ging ran. Auch zeigte sich keine Verkehrsbehinderung auf der Bahn. Indiz für mögliche Vorfälle. Doch ich fahre los, bin in wenigen Minuten auf der BAB 12. Vor mir Blaulicht. Die Friedersdorfer suchen ab. Nichts zu sehen. Was ich nicht wusste, war die parallele Information für die Einsatzkräfte, es sei ein Vorfall an der Anschlussstelle.
Der schwarze Pkw einer polnischen jungen Dame war wohl zu rasant von der Ausfahrt auf die Landesstraße eingebogen. Der ihr entgegenkommende Kleintransporter der Autobahnmeisterei war ihr dann im Weg. Doch für die Kräfte der ABM war ein Ausweichen nicht mehr möglich, der Pkw krachte in das Fahrzeug. Ich war zum Glück nicht zu zeitig am Unfallort. Neben mir stand nun das Einsatzmittel aus Friedersdorf. Auf der Ausfahrt die Truppen aus Fürstenwalde. Der Einsatzort war umringt von weiteren Einsatzmittel aus Storkow und Spreenhagen. Es galt, zuerst einmal die Lage zu sondieren. Danach richte ich bekanntlich meine Begleitung. "Alles in Ordnung, zwar drei Verletzte, aber zum Glück nicht allzu schwer" hämmerte es in für mich zufriedenstellenden Tönen in mein Ohr. Damit war klar: Dokumentation und das Gespräch mit den Einsatzkräften. Ist mir sehr wichtig, sie sind auch hier nicht mit Gold aufzuwiegen.
Die Friedersdorfer waren längst weg, gefolgt von den Fürstenwaldern. Am Ort noch die beiden Wehren der Ortsnachbarn. Ein schwieriges Thema wurde schnell geklärt, der Mentor wirkte erfolgreich. Dann wurde gemeinsam abgeräumt. Zufriedene Gesichter bei allen Beteiligten, die Polizei freute sich über die schnelle Abarbeitung. Auch der Abschlepper war sehr zeitnahe da, mag am Auftraggeber gelegen haben. Denn das Fahrzeug der Autobahnmeisterei war nicht mehr rollfähig. Nur der dunkle Renner verweilte noch bis in die Abendstunden am Straßenrand, begleitet von seiner Fahrerin. Hilfe hatte sie abgelehnt, wartete auf die ihrer eigenen Quellen. Das ist die Entscheidung der Unfallbeteiligten, wenn sie dadurch den fließenden Verkehr nicht stören. Tat sie nicht, also ok.
Mein Fazit: Eine perfekte Alarmierung, eine irre schnelle Präsenz aller Gerufenen. Schnellste Hilfe vor Ort und der Dialog untereinander dürfte auch nach etwas Unterstützung heilsam wirken. Aufgaben gelöst, gute Feuerwehren wiedergesehen und keine schweren Verletzungen zu Kenntnis nehmen müssen, was will man mehr.
Danke an alle Beteiligten, auch "Ladehemmungen" kann man sehr gut begegnen. Haben sie bewiesen. Prima.
Quelle: Facebook