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Einsatz 28/2018 | 1500m² Seitenstreifenbrand | BAB 10 AD Spreeau - AS Freienbrink

Einsatz 28/2018

 

Datum: 22.05.2018

Alarmzeit: 13:11 Uhr
Eingesetzte Fahrzeuge: TLF 20/45, LF 8/6

 

Andere Feuerwehren: FW Königs Wusterhausen, FF Niederlehme, FF Erkner (LOS), FF Grünheide (LOS), FF Spreenhagen (LOS), FF Storkow (LOS), FF Woltersdorf (LOS), FF Rüdersdorf (MOL), FF Vogelsdorf (MOL)

 

Der 3. Einsatz am Dienstag nach dem Pfingstwochenende führte uns wieder auf die BAB 10. Diesmal brannte zwischen dem Autobahndreieck Spreeau und der Anschlussstelle Freienbrink der Seitenstreifen auf einer Fläche von ca. 1500m2. Bei unserem Eintreffen an der Einsatzstelle, waren die Feuerwehren Erkner, Grünheide und Rüdersdorf vor bereits Ort, da diese kurz zuvor auf der Gegenfahrbahn bei einem weiteren Verkehrsunfall im Einsatz waren. Durch das schnelle Eingreifen der ersteintreffenden Feuerwehren und den gut gepflegten Brandschutzstreifen konnte  eine weitere Ausbreitung verhindert werden. Wir unterstützten bei der Brandbekämpfung, indem wir ein weiteres C-Rohr vornahmen. Das Feuer wurde unter Verwendung von mehreren C-Rohren gelöscht. Nach Abschluss aller Löschmaßnahmen, wurde das restliche Löschwasser noch über den Monitor unseres Tanklöschfahrzeuges abgegeben. Es sollte aber nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir diese Einsatzstelle angefahren sind.

 

Ein Bericht von Heinrich Jäger:

 

Das Chaos:
Geordnete Katastrophen an einem Tag

 

Dienstag. Der nach Pfingsten. Er begann mitten in der Nacht mit einer schrecklichen Nachricht von der BAB 9. Zwei Pkw verunglückten. Eigentlich ein übersichtlicher Unfall. Dann krachte ein Laster in die Unfallstelle. Ein Toter, ein Schwerverletzter. Die Feuerwehr macht sich auf dem Weg. Kein Rankommen an die Unfallstelle. Feuerwehrleute machen sich zu Fuß auf dem Weg. Geschätzte zwei Kilometer. Die Schutzwand zwischen den Richtungsspuren musste geöffnet werden. Bis zum Nachmittag dauerten die Aufräum- und Reparaturarbeiten. Dann hieß es „Farbahn in beiden Richtungen frei. Passierdauer bis dahin: fast drei Stunden.

Im Frühverkehr auf der BAB 10. Zwei Laster seien im Rückstau kollidiert. Zischen dem Dreieck Spreeau und der AS Niederlehme. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei vor Ort. Die Autobahnmeisterei kam hinzu. Ein Verletzter. Fahrzeuge von der Straße ziehen, fegen, erledigt. Nicht ganz, die rechte Spur blieb gesperrt. Man wartete auf die Abschleppbeauftragten. Rückstau auf die BAB 12 weit über Spreenhagen hinaus. Auf der BAB 10 stellte man sich schnell in Freienbrink hinten an.

Unfall auf der BAB 10, östlicher Berliner Ring. Zwischen den AS Hellersdorf und Marzahn Pkw-Unfall. Schwer. Die Autobahnmeisterei macht sich auf dem Weg. Ich stille den hunger des Selbstbewegers. Das Telefon verkündet einen neuen Vorfall. Zwischen der AS Storkow und Friedersdorf Lkw-Unfall. Aufgefahren, unklare Lage. Die Friedersdorfer als erste am Unfallort. Er befand sich auf der Gegenspur. Erstmals erlebe ich den Segen dieser Alarmierungsart. Man beschickt von beiden Seiten. Friedersdorf versorgt. Die in Fahrtrichtung Anrückenden kämpfen sich durch einen Rückstau, der eine Rettungsgasse nicht zulässt. Die Ersten: Rettungsdienst und Notarzt. Prima, Fahrer versorgt. Nach und nach rückten die Spreenhagener, Storkower und Fürstenwalder ein. Friedersdorf übergibt, für sie ist Einsatzende. Ein Mülllaster ist auf einen Sattelzug aufgefahren. Bei der Prüfung der Ladepapiere Entsetzen: Der nicht gekennzeichnete Sattelzug hatte Gefahrstoff an Bord. Man musste prüfen. Das dauerte, der Stau auf der BAB 12 wollte sich nicht abbauen.

Rückfahrt. Zwischen dem Dreieck Spreeau und Niederlehme immer noch Stau. Ein Laster war vom Morgen bereits geborgen, der Andere stand immer noch da. Schlimm dabei: Polizisten waren die gesamte Zeit gebunden. Und der Ortsnächste war der, auf den man am längsten warten musste. Liegt nicht am Mitarbeiter vor Ort, für den Ruf ist die Dispo zuständig.

Sperrung der Ortsverbindung zwischen Ragow und Königs Wusterhausen. Der Ast war Opfer eines Sturms. Ragows Feuerwehr brauchte eine Drehleiter. Königs Wusterhausen half. Der Ast war ein halber Bau. Tödliche Gefahr für Passierende. Mehr als 40 cm Durchmesser am Bruch. Ein Spalt am Stamm kündigt mehr an. Nicht mehr Sache der Feuerwehr. Der Straßenbaulastträger war auch vor Ort. Und später unterstützte die FF Mittenwalde, denn der zu schwere Ast musste quasi abgeseilt werden. Eine Stunde und die Verkehrsteilnehmer waren sauer, zwei drei Kilometer Umweg. Kein Vergleich zur A9, die immer noch gesperrt war. Kein Vergleich zur BAB 10, wo man immer noch auf einen zweiten Abschlepper wartete.

Vier Pkw seien verunglückt. Zwischen der AS Freienbrink und dem Dreieck Spreeau. Beim Passieren der Gegenspur Alarm. Notruf an die Leitstelle Oderland. Mittendrin ein Krad, ebenfalls unfallbeteiligt. Könnte schlimmer sein. Der Disponent blickig, schickte. Aus Vogelsdorf, Rüdersdorf, Erker und Grünheide. Vier Pkw, ein Krad, das könnte Bedarf bedeuten. „Feuerwehr nicht erforderlich“ hieß es von der ersteintreffenden Polizei und der Autobahnmeisterei. Nun, ein Unfallbeteiligter zeigte erste Unfallfolgen. Annahme richtig, der Notarzt nahm ihn dann doch mit. Und die abrückenden Feuerwehren waren doch nicht umsonst draußen, da kam der nächste Einsatz.

Wir sind auf Verkehrseinflüsse eingestellt. Brände, also auch die von Feldern, Wäldern oder Böschungen werden nur dann aufgenommen, sind sie verkehrsbeeinflussend. Der Fingerzeig des mich überholenden Autobahnmeisters verhieß nichts Gutes. Die Annahme, im Baustellen-Rückstau auf der BAB 10 zwischen Niederlehme und dem Schönefelder Kreuz habe es gekracht, war falsch. An der Anschlussstelle ging es wieder Richtung Freienbrink. Kurz davor Rauchschwaden, die zu Sichtbehinderungen führten. Eine steile Böschung stand in Flammen. Die zuvor vom Unfall am Dreieck Spreeau Entlassenen standen und löschten. Mit dem, was sie an Bord hatten. Fahrzeuge für die Unfallabarbeitung führen bekanntlich wenig Löschwasser mit sich. Alarm für weitere Kräfte. Wehren aus Vogelsdorf, Rüdersdorf, Erkner und Grünheide bekamen weitere Unterstützung aus LDS. Die Wehren aus Friedersdorf und Niederlehme bzw. Königs Wusterhausen halfen. Gut so, mehr als 1000 qm Unterholz, beim starken Wind willkommenes Futter für das Feuer. Und die Brandursache: Ein „entsorgter“ Hochleistungsakku, der brennend aus dem Fenster eines Pkw geworfen wurde. Zeugen hatten das mitbekommen.

Brand gelöscht. Von der BAB 9 kam der Anruf: Bahn frei. Kurz nach Mittag. Endlich. Mir klang noch der Hinweis „… abwarten, wo es nun wieder kracht ...“ in den Ohren, dann war er wieder da. Vollsperrung der BAB 9, LKW,Unfall. Drei Laster. Die FF Niemegk samt Nachbarn wieder auf die Piste. Zwei Schwerverletzte. Vollsperrung dauere länger, Bergungsarbeiten seien aufwendig. Die BAB 9 bei Niemegk war erneut für Stunden blockiert.

Aufarbeiten. Im Büro wartete die Tagesaufgabe. Noch auf der Rückfahrt eine gleichlautende Nachricht: Unfall mit LKW auf der BAB 10. Zwischen dem Dreieck Spreeau und der AS Freienbrink sei ein Laster umgekippt. Unterwegs Ergänzungen. Geladen habe er Metallteile. Erneut stand ich an jener Stelle, wo noch vor Stunden Feuerwehren aus drei Landkreisen einen Böschungsbrand löschten. Der Fahrer war längst im Krankenhaus. Die Wehren aus Niederlehme und Königs Wusterhausen begegneten auslaufende Betriebsstoffe. Die Gesichtszüge des erneut anwesenden Autobahnmeisters zeigten einen mittlerweile genervten Status. Verständlich, dieser anzunehmende Tagesabschluss bedeutet eine lange Bergung.

Die BAB 9 ist immer noch gesperrt, im dortigen Rückstau der nächste Unfall. Abends. Wieder zwei Laster. Abwechslung. Kaum nennenswerter Personenschaden, zum Glück. Doch 129 Schweine mussten nun „abgearbeitet“ werden. Eine Hausnummer, bei der das THW unterstützt. Am Abend wusste man nicht, wo man mit den Tieren bleiben soll. In ersten Versuchen winkten mögliche Abnehmer dankend ab: Schweinepest. Das werde eine lange Nacht. Mit meinen Gedanken bin ich beim dortigen Autobahnmeister. Irgendwann sind Kapazitäten einfach erschöpft.

Dienstag. Viel Einsatz, viele Kameradinnen und Kameraden getroffen. Besondere Herzlichkeit trotz Anspannung. Bei allen. Highlight war die spontane Reaktion eines mir schon lange bekannten Polizisten. Er holte blitzschnell einen Lasterfahrer aus dem passierenden Verkehr, der eine Unfallstelle filmte.

Fotoserien

Einsatz 28/2018 | 1500m² Seitenstreifenbrand | BAB 10 AD Spreeau - AS Freienbrink (24. 05. 2018)