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Einsatz 48/2018 | Transporter gegen LKW | BAB 12 AS Friedersdorf - AD Spreeau

Einsatz 48/2018
 

Datum: 02.07.2018

Alarmzeit: 20:56 Uhr
Eingesetzte Fahrzeuge: RW 1, TLF 20/45, LF 8/6, ELW, MTF

 

Andere Feuerwehren: FW Königs Wusterhausen

 

Rettungsdienst: 2x RTW Königs Wusterhausen, NEF Königs Wusterhausen, RTH Christoph 49 Bad Saarow (LOS), ITH Christoph Berlin (B)

 

Zu unserem 2. Einsatz an diesem Tage ging es mal wieder auf die Autobahn. Gemeldet war ein Unfall, zwischen der Anschlussstelle Friedersdorf und dem Autobahndreieck Spreeau. Dort sollte ein Transporter auf einen LKW gefahren sein und der Transporterfahrer noch in seinem Transporter eingeklemmt sein. Bei unserem Eintreffen bestätigte sich dann auch diese Lage und lies schlimmes vermuten. Aber Entgegen alle Befürchtungen, war der Transporterfahrer noch bei Bewusstsein und auch ansprechbar, aber er war massiv in seinem Transporter eingeklemmt. Zuerst wurde eine Zugangsöffnung geschaffen und der Fahrer durch den Rettungsdienst stabilisiert und für die technische Rettung vorbereitet. Parallel wurde durch uns der Bereitstellungsraum vorbereitet und alle Geräte für die Rettung bereitgestellt. Da schnell klar war, dass es eine umfangreiche und schwierige Rettung wird, wurde noch zusätzlich der Rüstwagen aus Königs Wusterhausen nachalarmiert, da wir zurzeit nur über 1 Rettungsgerät verfügen. Dies erwies sich im weiteren Einsatzverlauf auch als Richtig, da zweitweise 2 Rettungsgeräte gleichzeitig zum Einsatz kamen. Nachdem der Fahrer stabilisiert war, begannen dann die umfangreiche technische Rettung. Im Einsatz waren neben den beiden Rettungsgeräten inkl. Stempeln, auch diverse Rüsthölzer, das Stab-Fast System und auch die Winde vom Rüstenwagen. Damit wurde ein zurückrutschen der bereits weggedrückten Fahrzeugteile verhindert. Knapp eine Stunde nach der Alarmierung wurde der Fahrer, über das Spinboard, aus dem Transporter befreit und an den Rettungsdienst übergeben. Dieser kam dann mittels dem ITH Christoph Berlin in das Unfallkrankenhaus Marzahn. Der zuerst an der Unfallstelle gelandete Christoph 49 aus Bad Saarow musste im Einsatzverlauf, auf Grund der eintretenden Dunkelheit, den Rückflug antreten. Des Weiteren wurde der Brandschutz sichergestellt und die Einsatzstelle großflächig ausgeleuchtet. Nach Abschluss aller Arbeiten wurde das Abschleppunternehmen bei der Verladung das Transporters unterstützt und im Anschluss die Fahrbahn gereinigt. Die Einsatzstelle wurde dann an die Autobahnpolizei übergeben.

Danach wollten wir dann eigentlich den Heimweg antreten, doch es kam anders und wir wurden zu einem weiteren Unfall in Richtung Frankfurt/Oder gerufen. Es wurde die komplette Richtungsfahrbahn bis Fürstenwalde abgeprüft, ohne Feststellung. Dann ging es aber zurück zur Wache.

 

Ein Bericht von Heinrich Jäger:

 

Tief durchatmen …

Im Laufe meiner Begleitung habe ich viel erlebt. Das ganz Schwere musste auch ich nur für mich verarbeiten. Keine Sorge, die innere Schutzschaltung funktioniert. Wenn nicht, weiß ich, wo da meine Bremse ist. Doch das, was ich nun am Montagabend begleitete, war erneut der Beweis, dass wir um die besten aller Helfer wissen. Unsere Einsatzkräfte der Feuerwehren im Zusammenspiel mit denen des Rettungsdienstes haben einem Menschen aus einer aussichtslosen Situation gerettet. Mal eben, um danach wieder zur Tagesordnung zurück zu kehren.

 

Die Meldung kam am Abend. Man wusste bereits sehr früh um die Schwere. Einsatzkräfte aus Friedersdorf und Königs Wusterhausen waren alarmiert. Bei beiden Feuerwehren kenne ich das Wissensspektrum aus der langen Zusammenarbeit. Auf der BAB 12 war ein Kleintransporter unter seinem Vordermann gerast. „So eine Verformung habe auch ich noch nicht gesehen“ erklärte mir später ein Sachkundiger. Jeder Betrachter hätte dem Fahrer des auffahrenden Kleintransporters nicht eine Chance mehr gegeben. Unsere Einsatzkräfte aber sehen solche Einsätze anders: „Schauen, abwägen, retten ...“. Ein möglicher Tod kann immer noch festgestellt werden, ist er eingetreten. Diese Einschätzung ist überlebenswichtig, letztlich wird neben der möglichen ersten medizinischen Prognose alles unternommen, um das Überleben zu ermöglichen.

Aus bereits bekannten Gründen gehe ich erneut nicht auf Einzelheiten ein, was erfahrene Feuerwehrfrauen und -männer auch nachvollziehen können. Man arbeitete am Transporter und schaffte es, einen überlebenden Fahrer an den Rettungsdienst zu übergeben.

 

So etwas klingt in der externen Darstellung recht einfach. Doch das, was damit verbunden ist, kann kaum beschrieben werden, ohne dabei auch mögliche Schutzbedürfnisse Betroffener anzukratzen. Doch habe auch ich die Pflicht, diese schon übermenschliche Leistung geeignet zu würdigen.

Bilder vom Einsatz gibt es nach Absprache erst später. Auch wenn die vielen Engel das Überleben sicherten, so ist es das Unfallbild, was zu sehr belasten könnte. Auch darauf habe ich für mich zu achten.

 

Erneut vermag ich kaum die richtigen Worte eines Dankes zu finden. Denen gegenüber, die nicht zögern, auch unmöglichste Situationen zu bewältigen. Im Team. In Ergänzung untereinander. Mit dem Ziel vor Augen, dem Anderen die Chance zu nehmen, sich die Verletzten zu holen. Die Betroffenen bekommen davon in den meisten Fällen nichts mehr mit, was auch gut so ist. Doch sei gesagt, dass nur das beherzte, uneigennützige und perfekt geschulte Handeln erneut ein Menschenleben rettete.

Allen Beteiligten sage ich mal stellvertretend DANKE.

 

Quelle: Facebook

 

Ein Bericht von der MAZ Dahmeland:

 

 
Friedersdorf

Auf der A12 zwischen der Anschlussstelle Friedersdorf und dem Dreieck Spreeau ist am Montag gegen 21 Uhr ein Kleintransporter in einen Lkw gerast. Der Kleintransporterfahrer wurde dabei schwer verletzt. Mit hydraulischen Werkzeugen mussten die Kameraden der Feuerwehren aus Friedersorf und Königs Wusterhausen den eingeklemmten Fahrer aus dem Blech schneiden. Notarzt und Rettungsdienst begleiteten dabei jeden Schritt, um mögliche medizinische Hilfe zu gewährleisten. Nach 30 Minuten war der Mann aus dem Führerhaus befreit. Mit einem Hubschrauber wurde der Schwerverletzte ins Unfallkrankenhaus nach Berlin-Marzahn geflogen.

Die Feuerwehr beseitigte an der Unfallstelle auslaufende Betriebsflüssigkeiten. Das Fahrzeug musste von einem Bergeunternehmen abgeholt werden

 

Zur Unfallursache und zur Höhe des Sachschadens konnten vor Ort noch keine Angaben gemacht werden. Die Ermittlungen der Polizei laufen dazu. Die Autobahn war während der Rettungs- und Bergemaßnahmen für mehrere Stunden gesperrt. Der Verkehr wurde umgeleitet.

 

Quelle: MAZonline

Fotoserien

Einsatz 48/2018 | Transporter gegen LKW | BAB 12 AS Friedersdorf - AD Spreeau (04. 07. 2018)