Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Einsatz 92/2018 | Wohnungsbrand | Bestensee Friedenstraße

Einsatz 92/2018
 

Datum: 22.09.2018

Alarmzeit: 04:47 Uhr
Eingesetzte Fahrzeuge: LF 8/6

 

Andere Feuerwehren: LZ Prieros, LG Gräbendorf, FF Bestensee, FF Pätz, FF Zeesen, FF Brusendorf, FF Königs Wusterhausen, FF Gallun, BKZ-LDS

 

Rettungsdienst: RTW Bestensee, NEF & 2x RTW Königs Wusterhausen, ORGL LDS


Am frühen Samstagmorgen wurden wir zu einem Wohnungsbrand nach Bestensee alarmiert. Dort brannte eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Da die Wohnung voller Müll war, wurden noch weitere Atemschutzgeräteträger angefordert um beiden Nachlöscharbeiten zu unterstützen. Deswegen wurden wir zu diesem Einsatz dazu alarmiert. Wir machten uns mit unserem LF, was vollbesetzt mit Atemschutzgeräteträgern war, auf den Weg zu Einsatzstelle. An der Einsatzstelle stellten wir dann 2 Trupps als Atemschutzreserve, die aber nicht tätig werden mussten. So waren wir zum Frühstück wieder Zuhause bei unseren Familien.

 

Bericht aus der MAZ Dahmeland:

 

 
Bestensee

In einem Wohnkomplex in der Bestenseer Friedenstrasse brannte in der Nacht zum Samstag eine Wohnung in der ersten Etage vollständig aus. Mehr als 60 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Noch während der Anfahrt stellten die Kameraden einen Feuerschein fest. Aus einem Zimmer in der ersten Etage loderten die Flammen. Als Erstmaßnahme galt es, die Bewohner des gesamten Aufgangs im 5-geschossigen Gebäude zu wecken und aus dem völlig verrauchten Treppenhaus zu begleiten. Der Mieter der Brandwohnung befand sich bereits in Sicherheit.

Zur weiteren Betreuung der aus dem Schlaf geholten Menschen wurde ein Zelt angefordert und aufgestellt. Dort konnten einerseits Evakuierte während des Einsatzes verweilen, andererseits konnten Verletzte Bewohner, die Kontakt mit dem Rauchgas hatten, schnell behandelt werden. Vier Verletzte wurden mit Verdacht auf Rauchgas-Vergiftung vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

 

Drei Wohnungen unbewohnbar

Die Flammen richteten derweil auch in den über der ersten Etage liegenden Wohnungen Schaden an. Die Fensterfront hielt den hohen Temperaturen nicht mehr Stand. Mit unter Atemschutz stehenden Einsatzkräften schaffte es die Feuerwehr, das Feuer zu löschen. Anschließend räumten die Kameraden den betroffenen Bereich leer, um ein Neuaufflammen zu verhindern.

Durch das eingesetzte Löschwasser wurde die Wohnung im Erdgeschoss unbewohnbar. Damit waren drei Wohnungen nicht mehr bewohnbar. Gegen sieben Uhr am Samstagmorgen waren die Arbeiten in der Friedenstrasse beendet. Danach übernahm die Polizei die Einsatzstelle zwecks der Brandursachenermittlung.

Quelle: MAZonline

 

Ein Bericht von Heinrich Jäger:

 

Feuer in Bestensee:
Momentaufnahme

Die frühe Stunde sollte nicht mir gehören. Ein Anruf bat darum, doch etwas zu dokumentieren. Mache ich gerne, sind es auch noch gute Freunde. Und so traf ich fast zwei Stunden nach dem eigentlichen Ereignis ein. In Bestensee brannte es in einer Wohnanlage. Ohne bereits jetzt auf die Details einzugehen, beschränke ich mich auf Wesentliches. Vor Ort waren Feuerwehren der gesamten Umgebung am Wirken. Einige der Freiwilligen und auch Hauptamtlichen sahen ziemlich kaputt aus. Einsätze schlauchen. Andere Kräfte zeigten ihren vollen Willensdrang, weiter zu machen. Sie waren nachgefordert. Gute Entscheidung vom Einsatzleiter.

 

Weitsicht aber auch beim Team der Rettungsdienstler. Schnell war klar, hier könnten mehrere Menschen Hilfe benötigen. Die Einrichtung eines sog. Behandlungsplatzes 25 war nicht nur gut überlegt, sondern auch mehr als sinnvoll. Viele betroffene Bewohner irrten auf der Einsatzstelle umher, hierfür musste man Vorsorge treffen.

 

Das Gesicht des Mannes zeichnete Dramatik ab. Im Arm hielt er eine Katze und verließ zügigen Fußes das Treppenhaus. "Nur raus" hatte man sofort den Eindruck. Zwar gab es keine unmittelbare Gefahr mehr, doch die Eindrücke der gerade gesichteten eigenen Wohnung hinterließen große Sorgen. Ich lasse diese Menschen erst einmal zufrieden, sie müssen sich finden. Sein Weg ging geradewegs zum BHP 25. Dort wurde er empfangen, die schwarz-weiße Katze immer noch im Arm. doch Mieze kam das Ganze nicht geheuer vor. Das aufgebaute Zelt schien ihr Angst einzuflößen. Ein Biss in die Hand vom Herrchen und weg war sie. Herrchens Sorge war, es sei ja nur eine Wohnungskatze. Der Versuch, zu beruhigen, wollte dann doch nicht so ganz fruchten.

 

Besser traf es jenem jungen Mann, der mit seinem weißen Vierbeiner der Art eines Hirtenhundes im Zelt wartete. Hundi war relaxt, Herrchen weniger. Die Menschen machen sich halt Sorgen um das, was nun nach so einem Feuer kommt. Unsere Frauen und Männer vor Ort kümmern sich auch um solche Sorgen. Man versuchte, alle Feuerbetroffenen irgendwie unterzubringen. Und Hundi musste extra transportiert werden. Damit das auch klappt, half gleich mal der Rettungsdienst aus. Unter Beachtung sämtlicher hygienischer Grundsätze - ich versichere, das war genauso - wurde Hundi kurz geparkt, damit Herrchen mögliches Hab und Gut noch holen konnte. Nach getaner Arbeit an und für die Betroffenen ein Moment der völligen Entspannung. Sei es ihnen gegönnt.

 

Trotz der Vielzahl an Einsatzkräften wirkte die Einsatzstelle sehr aufgeräumt. Man kümmerte sich um die Nachlöscharbeiten, sicherte Unverbranntes. Schadensminimierung im Haus, dessen Umfang hier nicht näher erklärt werden muss. Entlüften, damit auch Reste möglichen Rauchgases aus den Gemäuern gedrückt wird. Und das Gespräch mit Betroffenen war so gehalten, dass man erst einmal die unendlich wirkenden Sorgen nimmt. Niemand sei ernsthaft verletzt, vier Personen kamen sicherheitshalber ins Krankenhaus. Rauchgas ist teuflisch.

 

Zu den Umständen des Brandes werde ich mich nicht äußern, das ist Sache der Brandermittler. Doch Achtung habe ich erneut vor diesen vielen Frauen und Männern, die auch während des Startes ins Wochenende hoch konzentriert und mehr als nur zuverlässig helfen. Diese vorwiegend junge Menschen haben ihre gesamte Lebensführung auf die Arbeit bei den Freiwilligen unserer Feuerwehren eingestellt, das muss man sich auch mal bewusst werden.

 

Schön für mich war, dass niemand so richtig zu Schaden kam. Die zerstörten Sachwerte kann man ersetzen. Da greifen Versicherungen. Es ist dann nur mit Arbeit und viel Ausdauer verbunden. Schön für mich war die Begegnung mit all den Einsatzkräften, die ich schon so lange kenne. Nette, höfliche, freundliche und auch ehrliche Menschen, denen nicht nur ich die Hand geben kann und danach immer noch alle fünf Finger dran sind. Es sind einfach mal nur tolle Menschen

Quelle: Facebook

Fotoserien

Einsatz 92/2018 | Wohnungsbrand | Bestensee Friedenstraße (25. 09. 2018)