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Einsatz 102/2018 | Motorrad gegen PKW | L40 OV Friedersdorf - Wolzig

Einsatz 102/2018
 

Datum: 30.10.2018

Alarmzeit: 15:13 Uhr
Eingesetzte Fahrzeuge: RW 1, TLF 20/45, LF 8/6, ELW

 

Andere Feuerwehren: Gemeindebrandmeister

 

Rettungsdienst: 2x RTW Königs Wusterhausen, NEF Königs Wusterhausen,  RTH Christoph 49 Bad Saarow (LOS)

 

Am Dienstagnachmittag wurden wir unter dem Stichwort H:Hilfeleistung, auf die Ortsverbindung Friedersdorf - Wolzig, alarmiert. Dort kam es zu einem Unfall zwischen einem Motorrad und einem PKW. Bei der Ausfahrt wurde uns sofort mitgeteilt, dass vor Ort bereits eine Reanimation läuft und wir die Ersthelfer unterstützen sollen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Was wir bis dahin noch nicht wussten, das unter den Ersthelfern bereits Kameraden von uns waren. 1 Kamerad war gerade zufällig an der Tankstelle, als der Unfall passierte. Weitere Kameraden kamen auf dem Weg zur Feuerwache an der Unfallstelle vorbei und unterstützen dann sofort bei der Reanimation des Motorradfahrers. Nach unseren Eintreffen unterstützten wir sofort die Ersthelfer und übernahmen die Reanimation bis zum Eintreffen des Rettungsdienst. Trotz aller Bemühungen durch die Ersthelfer, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes verstarb der Motorradfahrer noch an der Unfallstelle. Im weiteren Verlauf sicherten wir die Unfallstelle gegen den fließenden Verkehr ab, stellten den Brandschutz sicher und bauten einen Sichtschutz auf. Im späteren Verlauf wurde die Einsatzstelle noch großflächig ausgeleuchtet. Nachdem die Polizei und die Dekra die Unfallaufnahme beendet hatten, reinigten wir die Fahrbahn und übergaben die Einsatzstelle der Polizei.

 

An dieser Stelle einen großen Dank an die Ersthelfer, die Sofort mit der Reanimation begonnen haben und alles versucht haben das Leben des Motorradfahrers zu retten!

 

Ein Bericht von Heinrich Jäger:

 

Bewegende Zeilen

 

Zwar haben wir im Nachgang intern über den Einsatz gesprochen, doch das, was die betroffene Feuerwehr dann zum Einsatz schrieb, war doch mehr als bewegend.

 

Am 30. Oktober 2018 kam es am Ortsausgang von Friedersdorf in Richtung Wolzig zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein Pkw war mit einem Krad zusammen gestoßen. Die örtlich nächste Feuerwehr wurde zu diesem Unfall mit alarmiert. Disponenten der aufnehmenden Leitstelle wusste um eine mögliche Reanimierung durch Ersthelfer. Es galt, diese Ersthelfer auf dem schnellsten möglichen Weg zu unterstützen. So waren neben der Feuerwehr auch der Rettungsdienst mit Notarzt und der Rettungshubschrauber in Marsch gesetzt.

Bereits bei der Abfahrt der Kräfte in Richtung Unfall wurde bekannt, dass vor Ort schnellste wohl medizinische Hilfe gebraucht wird. Auch das decken unsere Einsatzkräfte oft mit ab, viele der Freiwilligen sind auch im Rettungsdienst oder anderen medizinischen Bereichen beschäftigt. Bei Eintreffen am Unfallort stellten die anrückenden ersten Kräfte fest, dass bereits Kameraden im Einsatz waren. Zufällig anwesend an der nahen Tankstelle oder auch auf Alarmanfahrt zum Gerätehaus hatten sie vor Ort bereits mit der Hilfe begonnen. Es galt, einen sog. Status Quo aufrecht zu erhalten, bis das Team der medizinischen Rettung eintrifft und übernimmt. So gestalten sich derartige Einsätze optimal, das Handeln ist immer im Interesse der Betroffenen.

 

Trotz der schnellsten aller möglichen Hilfen, trotz des hoch professionellen Begleitens sowohl der Erstmaßnahmen als auch die der medizinischen Rettung verstarb ein Unfallbeteiligter noch vor Ort. Für die Freiwilligen war es dann die Fügung, der auch sie sich zu unterwerfen haben. „Alles versucht“ hieß es später im Gespräch. Haben sie. Nein, sie haben noch mehr. Sie haben eine Situation geschaffen, die später eintreffende Helfer das Abarbeiten optimieren.

Ich habe in meiner Begleitung viele Einsätze erlebt, bei denen man das Ultimative hinnehmen muss. Doch war mir vor Ort dabei eins klar: Sie alle, die gerufen wurden, sie alle haben wirklich alles gegeben. Es ist der Wille der Schöpfung, wenn der Ausgang eines Vorfalls dann doch Bitternis hinterlässt. Von daher gilt meine höchste Achtung jenen, die trotz auch dieser schweren Momente beim nächsten Alarmruf wieder die Herausforderung annehmen, einen Kampf zu bestehen. Den Kampf gegen die Zeit, gegen die physikalischen Mächte, den Kampf gegen den Tod.

 

Dass die Feuerwehr den Vorfall mit besonderer Umsicht begleitete, das Abgearbeitete nicht sofort ins Internet stellte, bei der späteren Darstellung sehr sorgfältig auf die veröffentlichen Bilder achtete, sei nur noch am Rande erwähnt. Zu keiner Zeit erfuhren Leser, was genau passiert ist. Lediglich die Presseerklärung der Polizei brachte für Neugierige später Aufklärung. So soll es auch sein.

 

Meine Botschaft ist, dass jeder, der für sich, der mit anderen unterwegs ist, auf sich aufpassen sollte. Unfälle sind nicht immer vermeidbar, doch an der Schwere können wir oft im Vorfeld arbeiten. Unseren Einsatzkräften – hier die Freiwilligen der Feuerwehr aus Heidesee-Friedersdorf – meinen, nein, unseren Dank. Dem Willen der Schöpfung kann niemand etwas entgegen setzen.

Quelle: Facebook

Fotoserien

Einsatz 102/2018 | Motorrad gegen PKW | L40 OV Friedersdorf - Wolzig (01. 11. 2018)