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Einsatz 7/2019 | VU 2x PKW gegen LKW | BAB 10 AD Spreeau - AS Niederlehme

Einsatz 7/2019
 

Datum: 28.01.2019

Alarmzeit: 06:45 Uhr
Eingesetzte Fahrzeuge: RW 1, TLF 20/45, LF8/6

 

Andere Feuerwehren: /

 

Rettungsdienst: 2x RTW Königs Wusterhausen

 

Nachdem wir um Mitternacht bereits bei einer Tragehilfe (Einsatz 6/2019) im Einsatz waren, wurden wir am Montagmorgen wieder alarmiert. Diesmal ging es zu einem Verkehrsunfall, mit mehreren Fahrzeugen, auf die Autobahn. Der Unfall ereignete sich zwischen dem AD Spreeau und der AS Niederlehme auf Höhe des Rastplatz Ukleysee bei km 44,0. Dort stießen aus bisher ungeklärter Ursache 1 PKW, 1 Kleinbus und 1 LKW zusammen. Bei diesem Unfall wurde auch der Tank des LKW beschädigt und es kam zu einen Dieselaustritt. Wir sicherten die Unfallstelle gegen den fließenden Verkehr ab und stellten den Brandschutz sicher. Des Weiteren wurde das Loch im Tank des LKW, mit einer Leckdichtmasse verschlossen und der restliche Diesel, mittels einer Umfüllpumpe, abgepumpt. Da es sich nur um eine kleinere Menge Diesel handelte und unsere Mittel dafür ausreichten, war die Nachforderung weiterer Einsatzmittel nicht notwendig. Weiterhin klemmten wir die Batterien ab und nahmen auslaufende Flüssigkeiten auf. Im Anschluss reinigten wir die Fahrbahn und schoben die Fahrzeuge auf den Seitenstreifen. Dazu mussten die Fahrzeuge teilweise mit den Hebekissen angehoben werden, um die Rollgleiter unter die Fahrzeuge zu bekommen. Die Einsatzstelle wurde an die Autobahnmeisterei übergeben.

 

Ein Bericht von Heinrich Jäger:

 

Zack, Zack:
Korrekte Einsätze, wie sie von Tomasz gesehen werden

 

Wir erfuhren von einem Kreisbrandmeister, der es nicht für nötig erachtet, bei einem Unfall auch die Straßenmeisterei dahingehend zu unterstützen, dass diese einen Unfallort wieder passierbar machen kann. Hierzu eine aktuelle Geschichte.

Tomasz K. Ist polnischer Lasterfahrer. Der 32-jährige ist verheiratet, hat zwei Töchter im Alter von 6 und 8 Jahren. Seine Frau ist halbtags arbeiten, sie wohnen zur Miete in einer polnischen Kleinstadt. Tomasz ist ein ganz normaler Mensch mit staatsbürgerlicher Orientierung und ordentlichem Umgang. Sein Job ist Lasterfahrer. Seit einigen Jahren fährt er jede Woche die Strecke von Polen nach Frankreich und zurück. Immer mit den unterschiedlichsten Waren auf dem Sattelauflieger.

 

Sein Laster entspricht den modernen Sicherheitsnormen. Sein Arbeitgeber ist da gewissenhaft, will, dass die Fahrer mit der Ware auch sicher ankommen. Der Wettbewerb ist gnadenlos, denn auch für die Polen sind die weiter östlich gelegenen Wettbewerber noch preiswerter.

 

Tomasz verabschiedet sich am Montag kurz nach Mitternacht von seiner Frau. Kurz noch ein Blick ins Kinderzimmer, beide Mädels schlafen tief und fest. Dann macht er sich auf dem Weg. Das Auto war bereits beladen, steht auf dem Hof des Spediteurs. Es geht los. In den ersten Stunden wird die Grenze zu Deutschland passiert. Tomasz hört den deutschen Verkehrsfunk, ist der deutschen Sprache sehr gut mächtig. Viele Verwandte wohnen heute in Süddeutschland, da muss man auch die Sprache können.

 

Es regnet. Außentemperatur um den Gefrierpunkt. Für Lasterfahrer gilt besondere Aufmerksamkeit. Viele fahren immer wieder zu dicht auf, doch Tomasz bleibt da vorsichtig. Die Bilder von Frau und den Kindern ermahnen ihn dazu, sie haften im Führerhaus.

 

Der Verkehr fließt zäh. Über die BAB 12 ging es noch, am Dreieck Spreeau treffen der östliche Berliner Ring auf den Verkehr von der BAB 12. Vor ihm Laster. Plötzlich ein Unfall, der VAN rutscht irgendwie gegen den Sattel des Vordermanns. Er dreht sich, wird plötzlich geschoben, dann fliegt er um den Laster herum. Dort bleibt er hängen. Tomasz hält an, um zu helfen. Raus. Dem VAN-Fahrer geht es gut. Der Lasterfahrer hat sich erschrocken, aber auch ihm ist nichts passiert. Man schaut sich den Schaden an. Der Lkw hatte die mittlere Spur genutzt, nun steht er dort. Links geht nichts mehr. Und rechts versuchen Nachfolgende, noch vorbei zu huschen. Das Schlimme: Beide Tanks am Laster sind aufgerissen, dort strömt der Diesel ungehindert auf die Straße. Tomasz ruft die Feuerwehr. Er weiß, was das bedeutet, Diesel auf nasser Straße. Obwohl im nun die Zeit durch die Finger rinnt, wartet wer. Nicht einmal 15 Minuten später sind die Ersten der Feuerwehr da. Man schaut, fragt, berät sich. Dann fangen sie an, den Diesel aufzufangen. Diese Lastertanks haben viel Volumen.

 

Die Polizei trifft ein. Dann auch der Verantwortliche für die Autobahn. Alle erledigen irgendwelche Dinge, niemand hängt rum. Die Feuerwehr ist mit dem Abpumpen der Tanks fertig. Sie reden mit der Polizei und dem von der Autobahn. Dann springen alle auf die Straße, schieben den fahrunfähigen VAN auf die Standspur. Der Laster rollt auch rüber. Man streut noch die beiden linken Fahrstreifen ab. Die Polizei geht auf Tomasz Laster zu, winkt und fordert ihn auf, los zu fahren.

Tomasz ist froh. Einmal, dass nichts passiert ist. Nichts, was Verletzte oder gar Tote bedeutet. Doch dass die Feuerwehr auch halft, die Fahrbahn wieder frei zu machen, das fiel ihm schon auf. Stand er doch vor einigen Wochen vor einem anderen Unfall, bei dem man auf den Abschlepper wartete. Und das dauerte.

 

Das Telefon klingelt, im Führerhaus erschallt die Stimme seiner Frau. Wie es ihm gehe, wo er gerade sei. Er erzählt nicht viel über das Erlebte, seine Frau macht sich sofort Sorgen. Im Hintergrund seine Töchter, die sich gerade zanken. Um was es auch immer geht, es sind Kleinigkeiten, die die beiden gerne mal ausfechten.

Im Vorbeifahren betätigt Tomasz kurz die Hupe, denn auch er ist Feuerwehrmann, in Polen. Und er weiß die Arbeit derer zu schätzen, die da im strömenden Regen handelten.

Tomasz erlebte das, was auf unseren Autobahnen normal ist. Bei Einsätzen wird auch dafür gesorgt, dass Menschen wie Tomasz nicht unnötig festgehalten werden. Sie wollen oder müssen ihr Soll erfüllen. Oft zählt da jede Stunde. Und Tomasz würde sehr gerne rechtzeitig wieder nach Hause fahren, wie geplant. Dafür sorgte nun auch die Feuerwehr. Denn für Tomasz ist das kommende Wochenende was ganz Besonderes, beide Mädels haben nämlich Geburtstag. Und da gilt es, noch ein Geschenk zu besorgen.

 

Es waren die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Friedersdorf. Sie redeten nicht, sie verweigerten sich nicht, sie machten. Sie räumten das zu Seite, was sie konnten. Egal, ob bei Regen, Schnee, Hitze, Kälte. Denn viele der Freiwilligen sind auch Lasterfahrer und wissen, wie es ist, wenn es plötzlich nicht mehr weiter geht. Der Kunde wartet, der Dispatcher tobt. Und man selbst will ja auch wieder planbar zuhause sein. Ob in Polen, ob in Deutschland oder sonst wo.

 

Wer mit Vorsatz eine nachhaltige Verkehrsbehinderung nicht beseitigt, hat bei mir jede Achtung verwirkt. Denn er nimmt unschuldige Väter, Ehemänner, auch Frauen und Mütter, ganze Familien in eine Art Geiselhaft.

Quelle: Facebook

 

Aus dem Polizeibericht:

 

Vollsperrung und Stau nach Verklehrsunfall

BAB 10 bei Niederlehme (LDS)

 
Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei wurden am Montagmorgen, wenige Minuten vor 07:00 Uhr, zu einem Verkehrsunfall auf den südlichen Berliner Ring gerufen. Zwischen dem Dreieck Spreeau und der Anschlussstelle Niederlehme war ein LKW-Sattelzug nach einer Unaufmerksamkeit beim Spurwechsel mit zwei PKW zusammengestoßen.

Eine 30-jährige Frau und ein 42-jähriger Mann hatten dabei leichte Verletzungen erlitten, die in Krankenhäusern medizinisch zu versorgen waren. Zur Höhe der Sachschäden liegen bislang keine Informationen vor, jedoch ist von mehreren tausend Euro auszugehen, da für die beteiligten PKW NISSAN und KIA Abschleppdienste gerufen werden mussten.

Die zur Absicherung des Rettungseinsatzes und der Fahrzeugbergung erforderliche Sperrung der A 10 sorgte für massive Verkehrsbehinderungen und einen Stau, der sich bis weit in den Bereich der BAB 12 in Richtung Frankfurt (Oder) erstreckte. Um 09:30 Uhr wurde der Verkehr an der Unfallstelle wieder frei gegeben.

Quelle: Polizei Brandenburg

Fotoserien

Einsatz 7/2019 | VU 2x PKW gegen LKW | BAB 10 AD Spreeau - AS Niederlehme (28. 01. 2019)